ein soziologie.ch blog von » iris
Endlich! Die Soziologie in Bern erhält dank tapferem Gejammer und Bologna eine dritte Professur. "Endlich!" sagen die Studis und hoffen, dass eine kluge Querschlägerin den Methodengraben leichtfüssig überspringt und als frischer Wind durchs Institut fegt. Zur Auswahl stehen eine ganze Reihe mehr oder weniger qualifizierte Damen und Herren mit beeindruckenden Titeln, beeindruckenden Lebensläufen und noch beeindruckenderen Publikationslisten.
In langen Diskussionen versuchen wir uns zu einigen: Wollen wir den Mikroökonomen, der wie ein frisch aus dem Ei gepellter, Erfolgsseminar-abhaltender BWLer aussieht und souverän mit Probit-Schätzungen um sich wirft? Oder den Wirrkopf aus Irgendwo, der sich aus fünf Theorien zehn Fremdwörter klaubt und damit - gewürzt mit Statistiken aller Wald- und Wieseninstitute - ein virtuoses Chaos inszeniert? Oder die Frau - immerhin eine Frau - die mit zwei Regressionen veraltete Theorien zu beweisen versucht?
Für einmal sind wir uns einig - Studis und Profs, Soziologen und Ökonominnen, Qualis und Quantis: Wir sind ratlos und wir sind enttäuscht. Wir hätten gerne einen scharfsinnigen Geist, aber der hat sich leider nicht beworben.
Und jetzt? Jetzt warten wir. Unterdessen ist schon die nächste Runde über die Bühne. Man darf gespannt sein...
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